Malerei
Gamze Yalçin
Bei Gamze Yalçın beginnt jedes Werk mit einer vermeintlich profanen Entdeckung – einer simplen Form oder einer überraschenden Textur zum Beispiel, nicht selten in der Natur. Diese alltäglichen Sinnesstimulanzen sowie die Gedanken und Emotionen, die sie auslösen, übersetzt die türkische Künstlerin in Zeichnungen. Sie wiederum sind Startpunkt: für Farbstudien, deren Ergebnisse sich immer in einem Spannungsfeld von träumerischer Innen- und tatsächlicher Außenwelt bewegen.
Ihre halb-abstrakten Kompositionen schaffen Raum für Unbekanntes und zugleich für Zeitloses. Sie erzählen Geschichten, die auf manch eine*n illusorisch, und auf wieder Andere realistisch wirken. Die Materialien, die Gamze verwendet, sind vielfältig: Acrylfarben, Öl- und Buntstifte, rohe Pigmente. Auch auf Medien und Maßstäbe ist Gamze nicht festgelegt, ihre Arbeiten variieren von Leinwänden und Tafeln bis hin zu großformatigen Wandbildern im öffentlichen Raum.
Gamze ist viel auf Reisen und hat somit bereits an sehr verschiedenen Orten gemalt. Ihre Methodik, die sie als »ständige Suche nach Farben und Formen« bezeichnet, erlaubt ihr, stets eine symbolische Verbindung mit ihrer Umgebung einzugehen und diese in ein Bild zu transformieren – wo auch immer sie sich gerade befindet.
Neben Ausstellungen in diversen nationalen und internationalen Galerien, sind ihre Wandbilder zudem – mitunter dauerhaft – in Istanbul, Barcelona, Wien, Athen und Berlin und weiteren Städten zu sehen. Auch Gamzes Atelier befindet sich in Berlin. Bevor sie in Deutschland als Künstlerin Fuß fasste, arbeitete sie als Innenarchitektin in Istanbul; dort hatte sie zuvor einen Abschluss in Interior Design an der Mimar Sinan Fine Art University absolviert.