Malerei
Amelie Rook
Laut sein, Verwirrung stiften und dabei trotzdem eine chaotische Harmonie bewahren: Mit ihren Figuren dekonstruiert Amelie Rook idealisierte Körperbilder und hinterfragt Normschönes auf spielerische Art und Weise.
Obwohl die politische Dimension ihrer Werke unbestritten bleibt, ist der Schaffensprozess als solcher wenig intentional. Am Anfang steht immer ein Gefühl. In welcher Form es sich Ausdruck verleihen wird, weiß Amelie erst, wenn ein Bild fertig ist. Sie arbeitet intuitiv. Lackstift, Acryl- und Ölfarbe sind Transmitter ihres Unterbewussten. Malen ohne Regeln ihr Rückzugsort.
Das war nicht immer so. Als sie zu zeichnen begann, strebte sie Akkuratesse und perfekte Proportion an. Über die Jahre stellte sich dies als ein sich stetig enger schnürendes Korsett heraus. Es abzustreifen, war essenziell, sagt sie heute – als Mensch und als Künstlerin. Mit dem über Bord werfen ihrer Kreativ-Konventionen (und denen der Gesellschaft) entstand ein Momentum, das ebendiesen Stil erwachsen ließ, dem das Brechen von Reglements im Kern innewohnt.
Inspiriert wird sie von alltäglichen Situationen und losen Gedanken. Ihrem Drang, zu malen, geht sie auf allen möglichen Materialien nach: Pappe, Fliesen, Briefumschläge. Typisch sind vor allem die abstrahierten Gesichter und Gliedmaßen, die immer bunt sind und hier und da mit denen von Tieren morphen.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet Amelie in einer Nachrichtenredaktion. Ihr Studium der Medienkommunikation, das sie 2020 abschloss, kann sie hier zur Wirkung bringen. Auch Philosophie und Soziologie besuchte sie einige Semester.
Amelie Rook lebt und arbeitet in Hannover.